Kunst an der Grundschule St. Peter und Paul in Urmitz-Bahnhof

Kunst an der Grundschule St. Peter und Paul in Urmitz-Bahnhof

Zwei Züge sind in der Grundschule "St. Peter und Paul" an ihrem Ziel angekommen. Im Jahr 2015 befand sich die komplette Schulgemeinschaft in einer Containeranlage in der Josefstraße, da das alte Schulgebäude abgerissen wurde, um Platz zu machen für einen Schulneubau an der gleichen Stelle.

In diesem Jahr fand eine Woche lang Projektunterricht in altersgemischten Gruppen statt. Die Kinder konnten weben (und unter anderem den dortigen Bauzaun verschönern), ein Gemeinschaftsbild nach Hundertwasser auf Leinwände zaubern, Geburtstagsthrone für jeden Klassenraum gestalten, Wünsche auf Stoffstreifen schreiben und an einem Wunschbaum aufhängen sowie unter Anleitung der Künstlerin Frau Bernadette Heeb-Klöckner töpfern. Gefördert wurde diese tolle Aktion durch das Land unter dem Motto „Jedem Kind seine Kunst“. Es war der Wunsch der ausgelagerten Schulgemeinschaft, etwas Bleibendes von der provisorischen Containerschule in den Schulneubau mitzunehmen. Und so entstand ein getöpferter Zug mit dem Schriftzug der Grundschule, ein Kunstwerk aus vielen einzelnen Elementen, das nun in seiner gesamten Schönheit die Empore im Eingangsbereich der neuen Schule verziert, auch wenn die kleinen Künstler von damals längst die Grundschule verlassen haben.

Der zweite Zug ist in den Herbstferien 2019 auf den neuen Schulhof eingefahren. Es war der Wunsch des Lehrerkollegiums, dass im Rahmen von „Kunst am Bau“ ein Kunstwerk zum Anfassen für die Kinder entsteht, dass es bespielbar sein sollte und dass es den Zug, das neue Logo der Grundschule in Anlehnung an den Standort am Bahnhof, berücksichtigt. Der Künstler Herr Martin Schöneich kam mit seinem Entwurf, einem Zug aus Sandstein mit in den Schulhof eingelassenen Gleiselementen,  in die engere Auswahl und erhielt den Auftrag. Ihm schwebte vor, einen Bahnhof als gerade für Kinder faszinierenden Ort mit Lokomotiven, Waggons und vielem mehr, als Platz, wo sich das Leben abspielt und wo das Kommen und Gehen von Menschen etwas von einem Spiel hat, umzusetzen. Auf dem Pausenhof wird die Bahnhofssituation interpretierend dargestellt. Zwei Streifen, welche Schienen darstellen, laufen von einem Punkt aus auseinander. Diese werden durch einen dickeren Streifen zusammengehalten oder verbunden. Sitzpoller und Prellbock sind Erhebungen, welche zum Sitzen einladen. Lok und Waggons dürfen zum Spielen genutzt werden. Die Gleisanlage besteht aus unterschiedlichen Natursteinplatten in den natürlichen Farbtönen Rot und Gelb. Des weiteren wurden Granite in grauer und anthrazitfarbener Tönung eingebaut. Die Lok besteht aus einem Block aus rotem Sandstein, der zweite Waggon aus gelbem Sandstein. Die Rollen, auf denen die Objekte liegen, sind aus Basalt und Granit. Der erste Waggon besteht aus einer roten Granitplatte. Die Laufstrecke wurde aus rotem und gelbem Granit gefertigt. Die Bodenarbeiten sind mit der Rasenfläche bündig verlegt, so dass es keinerlei Stolperfallen gibt. Zusätzlich wurden im Bereich der Lokomotive Fallschutzmatten verlegt. Die gesamte Bahnhofsanlage ist so angelegt, dass kein nachhaltiger Arbeitsaufwand entsteht.

Die endgültige Abnahme durch die Unfallkasse erfolgte am 30.10.2020 und stellte sicher, dass das Kunstwerk für die Kinder ab nun als zusätzliches Spielgerät für die Hofpausen zugelassen ist. Albert Weiler, Erster Beigeordneter der Stadt Mülheim-Kärlich, besuchte am  05.07.2022 die Grundschule „St. Peter und Paul“, um zusammen mit dem Künstler Herrn Martin Schöneich und der Schulleiterin Caroline Schumacher  ganz offiziell mit Trillerpfeife und Zugführerkelle das Abfahrtssignal  für den Zug zu geben bzw. den Startpfiff zur Nutzung des neuen Zuges zu erteilen.  Die Kinder integrieren  das neue Kunstwerk in ihre Pausenspiele, versammeln sich gerne um und auf der Lokomotive und den Waggons oder benutzen die eingelassenen Steinplatten in Schienenoptik als Hüpfekästchen.


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