Der Eingangsbereich
Beim Eintritt in die Museumsräume trifft man gleich auf zwei interessante Bilderwände.Teilansicht der Bilderwand „Die Kapelle am Guten Mann und ihre historische Umgebung“
Sie zeigt den Standort der Kapelle am Guten Mann und das, was sich seit Jahrtausenden von Jahren in der Umgebung abgespielt hat. Vor rund 5.000 Jahren lag die Anhöhe, auf der die Kapelle heute steht, am Rande des Erdwerkes Urmitz und war zweifellos schon damals eine der ältesten Kultstätten am Mittelrhein, wie der Kärlicher Pfarrer Josef Schmitt in seiner Broschüre über die Kapelle schreibt. Dann betrieben vor rund 2.000 Jahren die Römer in der Gemarkung „Am Guten Mann“, im heutigen Industriegebiet rechts und links der Fährstraße ein Töpferzentrum, das 1974/75 durch die Freilegung von 10 Brennöfen offenkundig wurde. Der römische Feldherr Cäsar lagerte nach der Eroberung Galliens mit seinen Soldaten in diesem Gebiet und überschritt nach seinem Kriegsbericht „de bello gallico“ zur Befriedung der Germanen zweimal von hier aus den Rhein auf Pfahljochbrücken aus Holz. Schließlich ist der Platz „Am Guten Mann“ urkundlich seit dem Jahre 1162 als Platz eines Siechenhauses belegt, an dem sich bis weit ins 19. Jahrhundert Leprakranke ausgesondert von den gesunden Menschen ihr Leben verbringen mussten. Die Bilderwand informiert also über die wichtigsten Stationen dieser Kultstätte.
Teilansicht der Bilderwand „Die Kapelle am Guten Mann, Johann Claudius von Lassaulx und die Kirche von Weißenthurm“
Sie zeigt auf einer zweiten Seite Ausstattungsgegenstände der Kapelle am Guten Mann, die Bilder der Glasfenster und Werke des Erbauers der Kapelle und die Lassaulx-Kirche von Weißenthurm. Johann Claudius von Lassaulx baute parallel die Kapelle und die Kirche von Weißenthurm in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Pfarrei St. Mauritius Kärlich finanzierte die Kosten für die Kapelle aus dem Ertrag einer Schafweide. Für die damals relativ arme Pfarrei Weißenthurm verlangte Lassaulx kein Honorar für Planung und Bauleitung. Dafür schenkte ihm die Pfarrei ein Familiengrab auf dem Friedhof, das heute noch vorhanden ist. In dieses Grab wurden auch seine Ehefrau und seine Tochter Amalie, eine ehemalige Ordensschwester, bestattet.